[FOSSGIS-Talk] WG: Anfrage professionelle Programmierung einer Erweiterung für QGis 2.18.
Sylvia
sw.welschof at t-online.de
Fr Jan 5 22:12:01 CET 2018
Hallo Bernd, hallo Andreas, hallo Liste,
ich habe Eure Beiträge mehrfach bis zum Ende gelesen. Ihr seid schon 100 Schritte weiter als ich mit meinen Beschreibungen eines Pflichtenheftes. Trotzdem möchte ich der Vollständigkeit halber meine Antworten auf Andreas Fragen auch in die Liste stellen.
Und dann werde ich weiter lesen …
Ich habe vor meiner „Familienzeit“ als Projektingenieur im Sondermaschinenbau gearbeitet und erinnere mich noch gut, dass es immer wichtig ist, Wünsche und Aufwand ein bisschen ins Verhältnis zu setzen. Mir persönlich fehlt völlig die Vorstellung dafür, welcher Wunsch wieviel Aufwand bedeutet.
Absolut zwingend für mich – koste es, was es wolle J – ist aber die Forderung, dass das mit der „Basisinstallation“ von QGis funktionieren muss und dass das in ungefähr so schwierig zu installieren sein darf wie z.B. QuickMapServices – also machbar für Leute wie mich. Das wäre dann ein Plugin und man könnte es noch zügig – lieber heute als morgen J - für QGis 2.18. machen.
Nun meine vorsichtigen Antworten.
Was schwebt Dir genau vor?
* QGIS sollte einen Ordner mit geotagged JPEG-Bildern öffnen können und die Bilder lagerichtig darstellen? JA, und das erstellte Shape könnte so heissen wie der Ordner und in diesem Ordner liegen. Oder wäre es viel Aufwand, den Speicherort abzufragen? Könnte man das einfach per Drag and Drop reinziehen? Dann muss man sich nicht auf englisch oder deutsch festlegen?
* Soll der Ordner überwacht werden, sodass neue Fotos sobald sie in den Ordner kopiert werden gleich dargestellt werden, ohne dass der Layer neu geladen werden muss? Das wäre natürlich chic – das hängt aber davon ab, wieviel Aufwand das ist (mir scheint das aufwendig) und was das dann kostet. Für den Durchschnittswaldmenschen würde es sicher reichen, wenn er aus dem Wald kommt, seine Bilder in einen Ordner, ggf. auch einen, aus dem schon ein Shape erzeugt wurde, kopiert und dann das Projekt startet. Beim nächsten Projektstart müsste man aber alle Bilder sehen, auch die nachträglich gespeicherten.
* Soll in der Karte nur ein Punkt dargestellt werden oder das Thumbnail des Fotos selber? Kann man das einfach umschaltbar machen? Ich würde ein Vorschaubild bevorzugen, aber manchmal ist vielleicht zu wenig Platz. Oder kann man die Größe des Vorschaubildes einfach anpassen?
* Wenn nur ein Punkt - soll das Bild per Action zu öffnen sein oder "on mouseover"? Bernd hat mir beides gezeigt. Ich würde mich für die einfachere/billigere Version entscheiden. Und wenn es nur ein kleines Vorschaubild ist, dann soll sich das Bild per Aktion groß öffnen lassen.
* Sollen die Bilder, falls sie sich überlappen würden wenn die Positionen zu knapp aneinander liegen mit dem Punktverdrängungsrenderer leicht verschoben werden, so dass man alle Thumbnails von Bildern komplett sehen kann? Es müsste auf jeden Fall erkennbar sein, dass da mehrere Bilder hinterlegt sind. Man muss vielleicht gar nicht alle komplett sehen, aber sozusagen von jedem ein Stück. Dieses Photo2Shape zeigt dann, wenn mehrere Fotos mit derselben Position eingelesen wurden, einfach gar nichts an, ohne Warnung, ohne Hinweis. Das geht auf jeden Fall nicht. In manchen Anwendungen, z.B. in unserem Telefonbuch, wird bei mehreren Einträgen an derselben Stelle, einfach ein Kästchen mit der Zahl der Einträge angezeigt. Und durch Anklicken wird ein Eintrag nach dem anderen angezeigt. Das wäre vielleicht eine sinnvolle Alternative. Mit diesem leichten Verschieben wird es vielleicht schwierig zu sehen, wo das Bild denn jetzt wirklich gemacht wurde.
* Sollen weitere benutzerdefinierte EXIF-Daten (wie Titel, Filename, Aufnahmedatum, Kameraname, GPSTimeStamp, etc) in der Attributtabelle angezeigt werden? Photo2Shape zeigt alles mögliche an, was ich im Moment nicht brauche. Absolut notwendig scheinen mir Filename, Aufnahmedatum und Positionsdaten. Ich kann nicht einschätzen, wieviel Aufwand es wäre, dass dies der Benutzer auswählen kann. Oder dass man einfach standardmäßig ein paar Sachen zu viel einliest und ggf. nicht braucht? Ich würde auf jeden Fall noch 2 weitere (leere) Bemerkungsspalten sehen wollen. Dann kann man sich zum Bild noch etwas notieren, daraus einen Arbeitsauftrag machen …
* Soll - falls in den Bildern vorhanden - auch die Aufnahmerichtung dargestellt werden? (EXIF GPSDestLatitude/GPSDestLongitude resp. GPSImgDirection)? Auch das hängt aus meiner Sicht vom Aufwand ab. Es würde manche Dokumentation deutlich einfacher machen. Im Wald denkt man in Jahrzehnten oder länger. Alles, was als Information auf einem jährlichen Landkartenausdruck einfach dokumentierbar ist, ist erstrebenswert. Ein Freund von uns hat die Verwaltung von 400 ha Wald übernommen, die Einzelbaum-bewirtschaftet wurden, handschriftliche Notizen, Bewirtschafter verstorben ... Das habe ich immer im Hinterkopf.
Sonst noch was? Die Messung der Position mit Handy oder sonstwie ist i.d.R. leidlich genau, mehrere Meter, im Wald im Sommer oft recht schlecht. Ich gehe daher im Moment so vor, dass ich die Koordinaten mit GPS erfasse und dann den Punkt über einem Luftbild korrigiere. Das wäre für mich auch eine sehr wichtige Option. Denn ein schlecht eingetragener Punkt (ob etwas rechts oder links der Rückegasse ist, ausserhalb oder innerhalb des Zauns, dieser oder jener Zielbaum …) ist meist völlig verwirrend – und das muss korrigierbar sein. Und das müsste das Shape sich auch merken. Ob das die Metadaten des Fotos ändern soll oder irgendwie anders hinterlegt ist, weiss ich nicht. Das müsste man besprechen. Vielleicht wäre es sinnvoll, die Originaldaten zu behalten?
Siehst Du eine Möglichkeit, dass man auch nicht georeferenzierte Fotos einlesen und per Maus an die „richtige“ Stelle ziehen kann? Das könnte man vielleicht verbinden mit obigem Wunsch? Oder wäre das ein anderes Plugin? Sicher hat jeder von uns jede Menge alte Bilder ohne Geoinformation, von denen er aber genau weiss, wo sie gemacht sind. Und dann könnte man die auch verorten.
Und jetzt noch ein Nachtrag zum Vorschaubild (siehe auch die Antwort zur Aufnahmerichtung). Wie gesagt, ich kann den Aufwand eines Wunsches nicht abschätzen. Aber für meinen Fall wäre es ideal, wenn ich die Fotos zuerst als kleine Vorschaubilder sehen könnte und sie (alle oder einzelne) dann so groß ziehen könnte, wie ich das will und eine kleine Linie oder ein Pfeil zum Aufnahmepunkt zeigt. Und dann drucke ich das alles aus und meine Fläche ist dokumentiert für die nächsten Generationen. Ich vermute, dass das ein teurer Wunsch ist – aber man kann ihn ja mal auf die Liste setzen.
Und ansonsten werde ich jetzt mal ausprobieren, was Geosetter kann.
Viele Grüße
Sylvia
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