[GRASS-de] Semesterarbeit: etwas besonders mit GRASS

Malte Halbey-Martin malte at geog.fu-berlin.de
Sa Okt 15 08:32:47 CEST 2005


Hallo Martin,
also, nur einige kleine Kommentare um mich in die Diskussion einzuschalten.

Martin Vigerske schrieb:

> Keine Frage, immer nur Esri zu sehen, ist nicht der richtige Weg. Es 
> klang nur ein wenig so, als ob die Tatsache, dass GRASS frei ist, das 
> Killerargument gegen Esri sei. Dabei hatte ich in der Tat erst mal nur 
> an das finanzielle gedacht, was halt keine solche Bedeutung hat hier 
> in der Uni. Aber klar, frei bedeutet natürlich auch, dass ich die 
> Software verändern bzw. erweitern kann. Da hatte ich im Moment nicht 
> dran gedacht, da ich ehrlich gesagt mit programmieren nicht viel am 
> Hut habe und GRASS erst Anfang des Jahres kennen gelernt habe. Ich 
> studiere Kartographie, nicht Geoinformatik oder sowas. In meiner 
> Diplomarbeit (jetzt sitze ich im Master-Studiengang) habe ich GRASS ja 
> auch "nur" genutzt und nicht gleich auseinandergenommen :-).
> Ich bin ja durchaus daran interessiert auch mal selbst was zu GRASS 
> beitragen zu können. Aber so mal schnell programmieren lernen, Linux 
> kennen lernen usw. geht halt auch nicht in einem Semester und ohne 
> (große) fremde Hilfe.
>
> @Peter: Prof. Meissner ist an der TFH Berlin der Kartographie-Guru und 
> er meinte, dass ihm dein Name ein Begriff sei. Aber gut, Meissner 
> kennt ne Menge... Frau Immelyn Domnick erwähnte dich ebenfalls mal.
>
> Nochmal zur Esri-Abhängigkeit: das ist etwas, dass ich hier in der Tat 
> manchmal etwas traurig finde. Man hängt ziemlich viel von Esri ab. 
> Aber andererseits kann ich es auch wieder verstehen. Esri ist nun mal 
> ein sehr intuitives Programm und Kartographie ist nicht der 
> Studiengang für Computer-Cracks. 

Hier muss ich mal kurz einsetzen. Ich arbeite momentan recht viel mit 
ESRI und finde es nicht gerade intuitiv (hm, wie könnte die Funktion 
heissen und wo finde ich Sie?) und zum Teil sehr unübersichtlich 
dokumentiert. Gerade da finde ich GRASS lang intuitiver und die 
Dokumentation und Support sind Zucker. Siehe diese Mailingliste. (Bsp. 
Kommentar bei einem Problem an der ESRI hotline: Sie haben eine 
Campuslizens, da müssen sie sich an den Verantworltichen an ihrem Campus 
wenden und der stellt dann die Anfrage...). Dann zum Teil einfach nur 
ärgerliche Bugs, etc. Da wird bei GRASS viel schneller und effektiver 
Abhilfe geschaffen. Besonders der angeführte Punkt der eigenen 
Programmierfähigkeit ist von herausragender Bedeutung. Ich selbst nutze 
sie zwar auch nicht wirklich, aber man hat die Möglichkeit, dass Ding 
für seine Bedürfnisse anzupassen oder zu erweitern im Quellcode!

> Da kann man mit Programmen wie GRASS oder anderen nicht standartmäßig 
> im Unterricht kommen (die meisten tun sich ja schon mit HTML schwer). 
> Doch wie gesagt, meine Diplomarbeit habe ich ganz ohne Esri gemacht, 
> im Prinzip ist es also möglich, entsprechendes Interesse vorausgesetzt.
> Und wer weiß: unsere afrikanischen Fernstudenten sind an 
> Open-Source-Alternativen interessiert. Also werde ich denen GRASS mal 
> in einem kleinen Vortrag vorstellen. Und Meissner ist auch 
> interessiert...
>
Etwas Off Topic:
Aha, hat sich seine Meinung also geändert. Im Rahmen eines Seminars vor 
3 Jahren hatte ich ihn diesbezüglich angesprochen ob OS- GIS wie etwa 
GRASS nicht gerade etwas für Entwicklinugsländer sei worauf er 
antwortete, dass dies nicht sinnvoll sei (in etwa: das taugt nix). Aber 
freut mich um so mehr, dass GRASS endlich als Alternative zu 
kommerziellen GIS angesehen wird und er anscheinend seine Meinung 
geändert hat.

 Und noch etwas: Danke für diese fruchtbare Diskussion über die 
Vorteile, die GRASS gegenüber kommerziellen GIS hat. Bei einer nächsten 
Flyer- Aktion sollte man dies hervorheben. Gerade den "Vorsprung" im 
Voxelbereich sollte man evtl. mal veröffentlichen umd GRASS mehr in der 
Öffentlichkeit zu positionieren...

Viele Grüße
Malte

> Grüße,
> Martin
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