[FOSSGIS-Talk] Historisches Luftbild entzerren/georeferenzieren
Neumann, Andreas
a.neumann at carto.net
Di Jul 19 13:44:40 CEST 2016
Hallo Renate,
Ich hatte letztes Jahr ähnliche Probleme mit historischen Luftbildern.
Zuerst habe ich ein paar Stunden verbraten um Passpunkte von Hand zu
setzen. Dann hatte ein Kollege gemeint, mit den nötigen
Photogrammetriekenntnissen, einem Geländemodell und entsprechender
Software kann er das ganz schnell orthorektifizieren - selbst bei
Bildern bei denen die Kamerakonstanten nicht bekannt sind.
So habe ich es schliesslich den "Experten" übergeben und es hat sich
meiner Meinung nach gelohnt. Schliesslich war es auch eine grössere
Anzahl Bilder mit Überlappungen. Der Photogrammetriekollege hatte dann
auch gerade fliessende Übergänge bei den Bildüberlappungen benachbarter
Bilder realisiert, sodass das nun schön als ein Guss daher kommt.
Also wenn du etwas Budget verfügbar hast - würde ich empfehlen es einem
Photogrammetriespezialisten zu übergeben - das ist deren tägliches Brot
- die können das schnell, effizient und haben die entsprechenden
Werkzeuge.
Alternativ - wenn du kein Budget hast - würde ich es mit vielen
Passpunkten v.a. entlang der Geländekanten versuchen und mit TPS (thin
plate spline Methode). Du kannst in QGIS im Georeferencer die Passpunkte
setzen, Methode thin plate spline wählen - im Hintergrund wird gdalwarp
ausgeführt. Das gibt eigentlich ganz ansprechende Resultate für einzelne
Bilder - bei mehreren überlappenden Bildern ist mir keine geeignete
FOSSGIS-Software bekannt die Übergänge benachbarter Bilder in
Bildmosaiken sauber entfernen kann. Vielleicht mit OTB (Orfeo toolbox) -
aber da kann man auch viel Zeit verbraten wenn man sich nicht auskennt
damit ...
Grüsse,
Andreas
On 2016-07-19 11:57, Renate K wrote:
> Schonmal danke für die vielen Antworten!
>
> Hab mal meine Georeferenzierung nachgemessen, komme aber im Bereich meines
> Untersuchungsgebietes auf Abweichungen bis zu 45 m :( Dabei hatte ich schon
> mindestens 10 Passpunkte gesetzt... Leider liegt das Gebiet genau an einer
> Bergflanke, wie es ja schon angesprochen wurde. Ich werde mir das mit dem
> Drohnenmapping nochmal genauer anschauen und versuchen, bei der
> Georeferenzierung mehr Passpunkte um mein Gebiet herum zu finden.
> Vielleicht wirds dann ja genauer.
>
> Jetzt habe ich natürlich noch ein Problem, denn ich habe auch Luftbilder
> vom Jahr 1960, da müsste ich jedoch mehrere kleinere (min. 2 oder 3)
> zusammenfügen. Bei den Luftbildern ist diesesmal dieser Streifen mit den
> Instrumentenangaben dabei. Ich habe schon versucht die Luftbilder mit dem
> Programm AirphotoSE zusammenzuführen, das will aber irgendwie einfach nicht
> meine Dateien (tiff) einlesen. Hat mit dem Programm schonmal jemand
> Erfahrung gesammelt oder kann mir einen Tipp zu einer Alternative oder
> Möglichkeit geben?
> Hab auch beispielhaft mal einen Instrumentenstreifen an die Mail angehängt.
>
> Viele Grüße
> Renate
>
> Am 18. Juli 2016 um 08:19 schrieb uwa mv <k.schaake at uwa-mv.de>:
>
>> Hallo allerseits,
>>
>> nach meiner Erfahrung erzeugt die standardisierte Georeferenzierung bei
>> historischen Luftbilder sehr gute Ergebnisse, wenn man ausreichend
>> Passpunkte setzt und wenn der abgebildete Untergrund relativ eben ist. Wenn
>> die zu vergleichenden Objekt nicht in einem engen Talkessel, auf Bergen
>> oder an Bergflanken liegen sollte man damit gut auskommen.
>>
>> Mit besten Grüßen,
>>
>> Kai
>> _________________________________
>> Landesverband für Unterwasserarchäologie e.V.
>> Goor 4
>> 18556 Putgarten/Rügen
>> www.uwa-mv.de [1]
>> k.schaake at uwa-mv.de
>> 0179/5296980
>> 030/30135205
>>
>> Am 18.07.2016 um 06:19 schrieb Kai Hemmersbach <kai-hemmersbach84 at web.de>:
>>
>> Hallo Renate,
>> meines Wissens nach liefert die Hvbg diese Daten in digitaler Form
>> bereits entzerrt aus.
>> Ansonsten w�rde ich einfach mal die standardisierte Georeferenzierung
>> mit Passpunkten versuchen, hatte ich mal mit britischen Luftbildern
>> versucht. Sah eigentlich ganz gut aus.....
>> Ansonsten gab es auf der Fossgis 2015 einen Beitrag zum Drohnenmapping
>> und da wurde ein paar Entzerrtools angesprochen, vlt. hilft ja das.
>> --
>> Diese Nachricht wurde von meinem Android Mobiltelefon mit [1]WEB.DE
>> Mail gesendet.
>>
>> Am 18.07.16, 00:32, Renate K <[2]klees.renate at googlemail.com> schrieb:
>>
>> Nein, den Streifen hat es leider nicht. Es ist gescannt, ich hab es
>> als
>> tiff von der HVBG bekommen. Da steht nur der Ma�stab 1:40.000 und
>> 475/45
>> oben, unten steht dann noch handschriftlich: 10 3136 II(r�mische 2)
>> 1
>> Das Luftbild ist ohne Horizont, also eine Senkrechtaufnahme, wenn
>> das die
>> richtige Bezeichnung daf�r ist.
>> Viele Gr��e
>> Renate
>> Am 18. Juli 2016 um 00:15 schrieb Markus Neteler
>> <neteler at osgeo.org>:
>>
>> On Jul 17, 2016 10:00 PM, "Renate K" <klees.renate at googlemail.com>
>>
>> wrote:
>>
>> Hallo,
>>
>> ich m�chte f�r eine Landschaftswandelanalyse ein Luftbild von
>>
>> 1945 nutzen
>>
>> Gibt es genauere Infos zum Luftbild? Ist es gescannt, hat es den
>>
>> Streifen
>>
>> mit den Instrumentenangaben etc?
>>
>> Normalerweise muss man eine Orthoentzerrung mit einem
>>
>> hochaufl�senden
>>
>> H�henmodell machen. Aber erst br�uchten wir noch weitere Infos.
>>
>> Viele Gr��e
>> Markus
>>
>> --
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>> 1. http://WEB.DE/ <http://web.de/>
>> 2. http://klees.renate/
>> 3. http://2016.foss4g.org/
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