[FOSSGIS-Talk] Solarpotential Daten
Jäger, Frank (KRZ)
F.Jaeger at KRZ.DE
Mo Dez 7 12:28:42 CET 2015
> -----Ursprüngliche Nachricht-----
> Von: fossgis-talk-liste-bounces at fossgis.de [mailto:fossgis-talk-liste-
> bounces at fossgis.de] Im Auftrag von Daniel Kerkow
> Gesendet: Freitag, 4. Dezember 2015 14:07
> An: fossgis-talk-liste at fossgis.de
> Betreff: [FOSSGIS-Talk] Solarpotential Daten
>
> Hallo Liste,
> ich habe da mal eine Frage, die sich eher auf Datengrundlagen bezieht.
>
> Angesichts des Klimagipfels würde mich mal interessieren, wie das weltweite
> Solarpotential von Gebäuden ist, nachdem sich "offizielle" Zahlen oft stark
> unterscheiden.
> Meine Idee ist, die Gebäude aus OpenStreetMap zu ziehen und zu berechnen,
> wie deren Solarpotential bei "idealer" oder "konservativer" Schätzung wäre.
...
> Viele Grüße,
> Daniel
> Geolicious GbR
Hallo,
wir haben ein Solar-Potential-Kataster für eine Stadt online.
http://map.lage.de/?GIS-Themen/Kunden-Projekte
z.B. http://map.krz.de/cms/cms2mapu.php?id=460
Wir kümmern uns allerdings nur um den GIS-Teil. Die Berechnungen wurden von einem anderen Dienstleister gemacht. Trotzdem habe ich bei dem Projekt ein paar Kenntnisse erworben:
Die Datengrundladen sind in diesem Fall Laserscandaten des Landes NRW (x,y,z).
Es reicht ja nicht, zu wissen, dass irgendwo ein Gebäude ist. Man braucht Informationen über die Dachform, Ausrichtung und Neigung des Daches. Das sind prinzipiell die gleichen Informationen die man auch braucht, um ein 3D-Modell darzustellen. In OpenStreetMap sind solche Angaben nur selten zu finden (Dachform, Lage der Firstlinie).
Geeignet für kristalline Photovoltaik-Kollektoren sind schräg geneigte Dachflächen mit einer Ausrichtung nach Süden (Module direkt auf die Dachflächen) oder Flachdächer (Module aufgeständert, mit Abständen zwischen den Reihen damit sie sich nicht gegenseitig beschatten).
Für Solarthermie (Warmwasser) oder Dünnschicht-Module muss weniger streng auf die Süd-Ausrichtung geachtet werden.
Noch besser ist es, wenn man auch die Verschattung durch benachbarte Objekte (Gebäude, Schornsteine, Bäume) berücksichtigt.
In unserem Projekt wurden Laserscandaten von ca. 1 Punkt je Quadratmeter verwendet. Das ist schon ein paar Jahre her.
Inzwischen stehen bessere Daten zur Verfügung. Für die Ermittlung von Neigung und Ausrichtung waren diese Daten ausreichend. Die Flächengrößen aus diesen Daten sind allerdings etwas ungenau. Das ist bei nachfolgenden Projekten durch Einbeziehung des Gebäude-Grundrisses aus ALKIS verbessert worden.
Wenn ein Gebäude von der Dach-Ausrichtung prinzipiell geeignet ist, muss man sich im nächsten Schritt natürlich noch die Statik anschauen.
Dass man gezielt nach "Gebäuden" sucht, ist eine Folge der deutschen Förderungspolitik. Das EEG [1] sieht bzw. sah eine Förderung (Preisgarantie) nur für Solaranlagen nur auf Dächern vor.
Wenn man das "weltweite" Solarpotential betrachten möchte, dann ist diese regionale Besonderheit irrelevant. Dann könnte man Solarmodule auch ebenerdig oder an Berghängen aufstellen.
MfG
Frank Jäger
[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Erneuerbare-Energien-Gesetz
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Dateityp : application/pkcs7-signature
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